Kiel, 2. September 2025 – Mit einer ungewöhnlich kurzen Tagesordnung eröffnete das Kieler Migrantenforum seine erste Sitzung nach der Sommerpause. Grund dafür war eine im Anschluss angesetzte Sondersitzung im Ratssaal, zu der neun Bewerber*innen für die Oberbürgermeisterwahl im November eingeladen waren.
Fünf der Kandidaten folgten der Einladung und erläuterten ihre Ziele für den Fall ihrer OB-Wahl. Anschließend stellten sie sich den migrationspolitischen Fragen des Forums. Im Mittelpunkt standen dabei Themen wie sozialer Wohnungsbau, die Situation in den Flüchtlingsunterkünften, die anhaltenden Schwierigkeiten in der Ausländerbehörde sowie die Probleme bei der Einbürgerung.
Da die Sitzungen des Migrantenforums öffentlich sind, nutzten zahlreiche Gäste die Gelegenheit, die Befragungen zu verfolgen und in einer anschließenden Diskussionsrunde eigene Fragen einzubringen. Zur Sprache kamen unter anderem die kaum nachvollziehbaren Arbeitsverbote für Geflüchtete, die Abschiebepraxis von Asylbewerbern, die isolierte Lage des „Hauses der Vielfalt“ in der ehemaligen Fröbelschule, aber auch die Zukunft der Kiellinie und die Auswirkungen des Kreuzfahrt-Tourismus auf Kiel. Kritische Nachfragen blieben den Kandidaten im Ratssaal nicht erspart. Besonders betroffen reagierten diese auf die eindringliche Publikumsfrage, wie Migrant*innen in Deutschland künftig sicher und angstfrei leben können. Im Anschluss an den offiziellen Teil des Treffens nutzten viele Gäste die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit den OB-Kandidaten.
Pressetext: Dr. Lothar Viehöfer im Namen des Vorstands des Forums für Migrantinnen und Migranten der Landeshauptstadt Kiel